Wiederaufbau Dieselaggregate

 

Im Bauwerk befinden sich drei Dieselaggregate, die im Elbewerk Roßlau produziert wurden. Jeder Diesel hat 6 Zylinder mit einem Gesamthubraum von 19 Litern. Durch die Verwendung eines Turboladers können durch den Motor ca. 560 PS bereitgestellt werden. An allen drei Aggregaten ist jeweils ein Generator mit einer Leistung von 400 kVA montiert. Mit diesen Generatoren konnte die gesamte Bunkeranlage mit Strom versorgt werden, sodass diese komplett autark war. Gekühlt werden die Aggregate über Wasser- Luftwärmetauscher in der Rückkühlanlage. Bei zu heißer Außenluft oder bei einem Defekt der Rückkühlanlage, kann die Abwärme auch über entsprechende Wasser- Wasserwärmetauscher in das Kühlwasserbecken abgeleitet werden.

Der Dieselkraftstoff wurde in insgesamt 4 Tanks gespeichert. Das Fassungsvermögen liegt bei 28000 Litern.

Die Steuerung der Gesamtanlage ist äußerst komplex.

Bei der Stillegung des Objekts, wurde die automatische Dieselsteuerung demontiert, die Dieselaggregate von sämtlichen Betriebsflüssigkeiten entleert und verscheidene Wasserrohre mit Hilfe von Metallplatten verschlossen.

In der Zeit, als das Bauwerk ungenutzt war, wurde viel Technik durch Schrottdiebe geklaut. Die Schrottdiebe machten auch vor den Aggregaten nicht halt. Als schließlich das Objekt verkauft wurde und so für den neu gegründeten Verein "Militärhistorisches Sonderobjekt 301 Wollenberg e.V." nutzbar gemacht wurde, konnten die Vereinsmitglieder im Raum der Netzersatzanlage nur noch Wracks vorfinden.

Es fehlte alles: Einspritzpumpen, Ölfilter, Zylinderköpfe, Wärmetauscher....

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Blick auf den Diesel 3 kurz nach der Öffnung des Bauwerks im Jahr 2002

Nun begann der Verein in mühsamer Kleinarbeit, Teile aus anderen Bauwerken zu retten, um so die Motoren Stück für Stück wieder aufzubauen. Über Jahre hinweg versuchte man sich darin, die ersten zwei Aggregate wieder so weit zu reparieren, dass man verschiedene technische Einrichtungen wie zum Beispiel die Lüftungsanlage im Bauwerk wieder im Handbetrieb damit betreiben konnte. Als das Dieselaggregat 2 zum ersten Mal ansprang, war die Freude groß. Auch das  Dieselaggregat 1 wurde repariert und konnte in Betrieb genommen werden. Nur das Aggregat 3 konnte bis heute noch nicht gestartet werden, da es sich noch im Wiederaufbau befindet.

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Unser Motorenspezialist Martin bei der Arbeit (Fotomontage)

Es gab jedoch auch Rückschläge. Bei Dieselaggregat 2 versagten diverse Dichtungen, sodass Kühlwasser in die Brennräume eintrat. Dadurch wurden weitere Reparaturen notwendig.

Während sich unsere Schlosser um die Aggregate kümmerten, gab es auch große Fortschritte im Bereich Dispatcher und Niederspannungshauptverteilung, sodass man dazu übergehen konnte, die komplette Lüftungstechnik für Testzwecke in Betrieb zu nehmen.

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Und das ist Bernhard, unser SPS Profi aus Stuttgart (hier als Fotomontage)

Im Februar des Jahres 2011 war es dann so weit. Das Dieselaggregat 1 wurde vom Dispatcher aus automatisch gestartet und überwacht. Dies hat die Vereinsmitglieder so erfreut, dass man beschloss, nach und nach die gesamte Bauwerksteuerung wieder aufzubauen mit "westdeutschen" Steuerungen aus dem Hause Siemens. Bis heute wird dieses Projekt fortgeführt und kann immer wieder kleine Teilerfolge feiern.

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In der Mitte des Bildes sieht man Daniel bei der Kabelmontage im Kriechboden der Niederspannungshauptverteilung

Zu verschiedenen Sonderführungen wird die Steuerung und verschiedene technische Anlagen vorgeführt und die Aggregate in Betrieb genommen. Daher lohnt sich ein regelmäßiger Blick in die Terminvorschau, wo diese Termine bekanntgegeben werden.

 
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